Safari im Kruger Nationalpark
verfasst von Jessi
Los gehts
Am 8.2. sind wir von Kapstadt nach Johannesburg geflogen, von wo aus unsere Safari startete. Da das Programm erst abends los ging, verbrachten wir den Nachmittag in der Sandton City Mall. Unser Hotel lag direkt nebenan im Stadtteil Sandton, dies gilt als einer der sichersten Stadtteile in Johannesburg und liegt recht weit außerhalb. Es gibt hier neben der Sandton City Mall noch den Nelson Mandela Square, beides ist miteinander verbunden. So ein riesiges Einkaufszentrum haben wir noch nicht gesehen, es war wirklich RIESIG. Wir haben uns mehrfach verlaufen. Im Nelson Mandela Square gibts eher so die luxuriösen Geschäfte und teure Schmuckläden – bisschen wie auf der Kö in Düsseldorf 😃
Es hat sich aber echt ein wenig merkwürdig angefühlt – dieser große Kontrast von Reichtum und Armut. Armut und Arbeitslosigkeit ist in Johannesburg und generell in Südafrika immer noch extrem hoch .In und um den Malls stehen überall Sicherheitskräfte, meist bewaffnet.
Auch wenn die Mall sehr gut besucht und echt voll war, empfanden wir es nicht so wuselig und stressig wie in vollen Einkaufszentren in Deutschland – die Menschen hier wirken generell einfach wesentlich entspannter. Abends haben wir uns dann mit den restlichen Teilnehmern der Safari, unserem Guide und Fahrer im Hotel Restaurant getroffen. Nach kurzer Vorstellungsrunde und einem anschließenden Briefing was uns erwartet haben wir gemeinsam gegessen und uns gut unterhalten. Es hieß, wie auch den Rest der kommenden Woche: früh ins Bett, denn es geht am nächsten Morgen früh los.






Safari Tag 1: Fahrt in den Norden des Kruger Nationalparks
Frühstück um 6 Uhr , Abfahrt um 6:45 Uhr, es stand ein anstrengender Tag bevor. Wir fuhren mit dem Bus 10 Stunden von Johannesburg aus zu unserer ersten Unterkunft nördlich des Krüger Nationalparks. Und dann sind wir in unserer ersten Lodge angekommen – um ehrlich zu sein hatten wir mit etwas ganz anderem gerechnet. Wir standen in einer riesigen Hütte mit zwei Schlafzimmern und meterhohen Strohdächern – eigentlich dachten wir wir schlafen in einem Zelt 😃Nun gut, unerwarteter Luxus.




Safari Tag 2: Bushwalk und erste Fahrt durch den Kruger Nationalpark
Am nächsten Tag stand ein Bushwalk bevor – wir erkundeten das Gelände rund um die Lodge zu Fuß mit einem Guide. Er erzählte uns auch mehr über das Anwesen, auf dem wir uns befanden. Bevor es erbaut wurde, waren dort schon seit Generationen Affen heimisch. Da man sie nicht vertreiben wollte, lebt man jetzt in gegenseitiger Akzeptanz miteinander. Mehrmals am Tag rennt also eine Herde Affen durch die Anlage. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. 😃
Es gelten strenge Regeln im Umgang mit den Tieren. Der Kontakt zu uns Menschen soll möglichst gemieden werden, damit sie so wild wie nur möglich dort leben können. Ziemlich cool!
Unser Guide erklärte uns vieles zur lokalen Pflanzenwelt und zu einigen Vogeln und Käfern, die wir unterwegs zu Gesicht bekamen.Wir machten Halt an einer Felshöhle in der es Felsmalereien zu bestaunen gab. Die Malereien seien mehrere tausend Jahre alt und sie zeigten verschiedene Tiere wie z.B. Ameisenbären , Nashörner, Giraffen…
Nach einem leckeren Mittagessen machten wir uns am Nachmittag auf zu unserer ersten richtigen Safari im Krüger Nationalpark. Mit einem riesigen Jeep, in dem 23 Leute Platz fanden, ging es vom Pafuri Gate los in den Park. Die ersten Kilometer gab es erst einmal nur Vögel zu sehen. Darunter verschiedene Geier und Adler aber auch kleinere Arten.
Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, sahen wir die ersten größeren Tiere: Zebras und Antilopen. Es war so cool diese Tiere in der Wildnis zu sehen, die Tiere waren von unserer Anwesenheit aber eher unbeeindruckt 😃Dann standen plötzlich zwei Elefanten vor uns. Das wir direkt auf unserer ersten Tour auf Elefanten treffen, damit hätten wir nicht gerechnet – echt atemberaubend! So wundervolle Tiere.😍
Kurz nachdem wir uns wieder auf den Rückweg machen wollten, kamen wir noch an einer kleinen Gruppe aus Giraffen vorbei. Wie wir finden die entspanntesten Tiere die man hier im Park findet 🙂Wir verließen den Park am selben Gate an dem wir auch hereingekommen sind und waren sehr glücklich über das was wir in unseren ersten wenigen Stunden im Park alles gesehen haben.















Safari Tag 3: Driving Day – 12 Stunden Bus fahren…
Dies war der anstrengendste Tag der ganzen Safari – wir fuhren 12 Stunden vom Norden des Parks bis in den Süden. Immerhin hatte unser Fahrer Alan immer gute Laune und uns generell oft den Tag versüßt: “Have a Ding-Dong-Day” und “Easy Peasy like a lemon squeezy” werden wir wohl so schnell nicht vergessen 😃
Auch wenn die Fahrt 12 Stunden dauerte haben die Tiersichtungen die Zeit dann doch etwas erträglicher gemacht. Denn auch hier sahen wir wieder viele Tiere: Zebras, Giraffen, Elefanten, Antilopen, Nilpferde… ein Elefant war von unserem Bus nicht begeistert und kam ziemlich wütend auf uns zugerannt – also schnell nichts wie weg. Wir sind halt nicht im Zoo, sondern es sind wilde Tiere und wir sind hier die Besucher in ihrer Welt, das darf man sich immer wieder bewusst werden.
Es gab während der Fahrt immer wieder Pausen in verschiedenen Camps im Park – dort kann man essen, Souvenirs shoppen und auch übernachten.
Nach 12 Stunden sind wir dann endlich in unserer zweiten Unterkunft angekommen und diese war extrem luxuriös. War natürlich echt mega, aber im Nachhinein hätten wir lieber in einem Camp im Park drin oder in einem Zelt irgendwo übernachtet, einfach fürs Feeling 🙂









Safari Tag 4: Ganztägige Jeep-Safari
Der Wecker klingelte um 4 Uhr, Abfahrt 5 Uhr zum Gate. Dort stiegen wir in Jeeps und fuhren in den Nationalpark rein. Ziemlich früh, wir waren sehr müde und dann hat es auch noch geregnet und wir haben ziemlich gefroren. Aber naja, ist halt Regenzeit in Südafrika ne.
Die Safaris starten so früh morgens, weil dann die Chance, auf Katzen wie Löwen und Leoparden zu treffen, am größten ist. Und tatsächlich wars dann auch so – recht früh morgens sahen wir zwei Löwen im Busch liegen! Wow, was ein Erlebnis. Die haben sich gar nicht an den ganzen Jeeps und Autos gestört und haben einfach süß weiter geschlummert 🙂
Die Safari ging bis Nachmittags und wir haben noch viele weitere Tiere gesehen, immer wieder toll. “Oh schau mal, ein Elefant. Und da, eine Giraffe.” Einmal haben wir einen Elefant und zwei kleine Babys beim Überqueren der Straße gesehen und dieser Baby-Elefant war so tapsig – das war einfach ein wunderschöner Moment. ❤️



















Safari Tag 5: Ganztägige Jeep-Safari
Und am 5. Tag ging es wieder um 4 Uhr los – das gleiche Programm wie am letzten Tag. Wir fuhren aber andere Strecken und haben so insgesamt echt einen extrem großen Teil des Kruger Nationalparks sehen können. Gegen 5:30 Uhr haben wir wieder zwei Löwen gesehen, dieses Mal lagen sie sogar direkt an der Straße und waren soo nah.😍 Wichtig ist, so wenig Geräusche wie möglich zu machen da Löwen auf alles reagieren.
Und später haben wir dann noch Nashörner aus direkter Nähe sehen können – was ein Glücksmoment. ❤️ Sie sind auch nicht leicht zu finden und es sind sehr beeindruckende Tiere. Auch sie reagieren auf jedes Geräusch und fliehen schnell. Wir standen lange Zeit mit dem Jeep dort und haben sie beim Fressen und Überqueren der Straße beobachtet.



























Safari Tag 6: Rückfahrt nach Johannesburg
Am 6. Tag saßen wir erneut knapp 9 Stunden im Bus und fuhren zurück nach Johannesburg. Auf dem Weg machten wir Halt an einer Auffangstation für Schimpansen (gegründet von Jane Goodall). Es wurden Schimpansen aus aller Welt gerettet und dort lebt auch der älteste Schimpanse der Welt (Geburtsjahr ca. 1943-1948). Die Affen wurden teils im Zirkus oder als Haustier gehalten und was ihnen angetan wurde ist wirklich erschreckend gewesen und hat uns sehr berührt. Einer der Affen wurde z.B. trainiert, Sachen zu werfen und sobald er eine Kamera sieht zu lächeln. Das haben wir dann auch gesehen. Das Sachen werfen hat er leider auch beibehalten und nun wirft er mit Steinen auf Menschen – und was für riesen Steine dabei waren! War also nicht ganz ungefährlich dahin zu gehen und auch ein Grund, weswegen man vorher unterschreiben musste das man auf eigene Gefahr in die Station geht. 😃
Dieser kurze Stopp hat sich aber auf jeden Fall gelohnt – so ein wichtiger Ort.
Als wir abends dann in Johannesburg ankamen hieß es dann auch ein letztes Mal gemeinsam mit der Gruppe Abendessen und verabschieden. So schnell ging die Zeit rum. Wir hatten aber wirklich eine super Gruppe, haben viele tolle Menschen kennengelernt und sehr viel gelacht! Die Safari war echt schön und die ganzen Erlebnisse mit den Tieren waren sehr beeindruckend. Vor allem haben wir 4 der 5 Big Five gesehen, echt traumhaft ❤️




Reisezeit
Unsere Safari fand nicht zur besten Reisezeit für Safaris im Kruger statt – es ist gerade nämlich Regenzeit und höchstes Malariarisiko. Durch den Regen ist alles sehr grün und das machts schwieriger, Tiere zu sehen. Trotzdem haben wir soo viel sehen können, was wunderbar ist. Wir haben uns dagegen entschieden, Malaria-Prophylaxe einzunehmen und haben uns und unsere Klamotten die ganze Woche förmlich in Moskito-Spray gebadet, immer mit Klimaanlage und Moskitonetz geschlafen und hatten am Ende keinen einzigen Stich. Das hat uns tatsächlich vor dem Start etwas besorgt, aber so ist alles gut gegangen 🙂
Und weiter gehts…
Wir sind dann noch eine weitere Nacht in Johannesburg geblieben und haben die Zeit genutzt, um alle Eindrücke zu verarbeiten und um unsere Akkus aufzuladen. Die Zeit hat auch ganz schön geschlaucht, aber unsere Herzen sind voll mit tollen Erlebnissen und Momenten 🙂❤️
Und dann steht auch schon der nächste Stopp bevor: Perth in Australien!