Gili Meno – der Urlaub auf unserer Weltreise

verfasst von Jessi

Ungefähr zur Halbzeit unserer Weltreise stand dann endlich mal richtiger Erholungsurlaub an: Einfach mal 11 Tage nichts machen. Ausgesucht haben wir uns dafür die Insel Gili Meno – auch bekannt als Honeymoon Insel, weil es so ruhig ist. Gili Meno ist eine der 3 Gili-Inseln im Norden von Lombok. Es gibt noch Gili Trawagan, bekannt als die Party-Insel, und Gili Air, eine Mischung aus Party und Ruhe.

Man könnte jetzt meinen, dass wir doch eh schon seit 3 Monaten Dauer-Urlaub haben. Aber ganz ehrlich: Reisen ist kein Urlaub. 😃 Auch wenn wir unendlich dankbar über diese Reise und alle Erlebnisse sind, waren die letzten Wochen und Monate schon auch anstrengend. Wir hatten den Punkt erreicht, wo wir gerade mal nichts neues sehen wollten. Ja, gewissermaßen waren wir reisemüde.

Ganz ursprünglich wollten wir auf allen 3 Inseln übernachten, um von allen einen Einblick zu bekommen. Wir haben uns dann aber noch dagegen entschieden, unser Bedürfnis nach wirklicher Ruhe und Erholung am Stück war einfach zu groß 😃

Einige haben gesagt: “Wie, 11 Tage auf einer Insel wo nichts los ist, ist doch voll langweilig”. Können wir persönlich nicht nachvollziehen, wir hätten auch locker noch verlängern können 😃

Ja, Gili Meno ist schon sehr ruhig. Es gibt ein paar Restaurants/Warungs und sonst nichts. Nichtmal Souvnir-Shops, nur vereinzelt kann man sowas wie Magneten kaufen. Man kann die ganze Insel auch in knapp 1,5 Stunden zu Fuß umrunden und in 15 Minuten überqueren. Wir waren tatsächlich auch fast jeden Tag beim gleichen Warung essen. Hat uns super gut geschmeckt, direkt am Strand, und sooo liebe Locals 🙂

Die Anfahrt von Bali aus war total entspannt: Wir sind mit der Ekajaya Fast Ferry von Padangbai auf Bali losgefahren. Nach ca. 2 Stunden sind wir bei Gili Meno angekommen. Da die große Fähre aber nicht am Pier halten kann, mussten wir mitten auf dem Meer in ein kleines Bötchen umsteigen. Und dieses hat dann direkt am Strand angelegt. Alle 3 Gili-Inseln sind übrigens nicht motorisiert. Für den Transport von Gepäck etc. gibt es Pferde-Kutschen, aber die Tiere waren in so einem schlechten Zustand, das haben wir vermieden. Dann lieber die Koffer über die Sandwege ziehen, nur wenige Wege waren asphaltiert. War das erste Mal, dass wir lieber einen Rucksack gehabt hätten, aber es war alles machbar 🙂

Was wir die meiste Zeit auf der Insel gemacht haben

Am und im Pool entspannt…😀

…am Strand spazieren gegangen…

…Sonnenuntergänge angeschaut (Tägliches To-Do 😃). Die Sonnenuntergänge waren unfassbar schön! 😍

…schnorcheln gewesen 😍 Leider könnten wir das erst ungefähr zur Hälfte unserer Zeit, da Dami eine Verletzung am Fuß hatte und die ersten Tage nicht ins Wasser konnte. Danach waren wir aber fast täglich schnorcheln und es war traumhaft 😍

Es liegen jedoch überall tote Korallen herum, sodass man definitiv Badeschuhe tragen sollte. Wir sind dann jeden Tag eigentlich nur noch geschnorchelt. Denn: Vor der Küste gibts unfassbar viele Schildkröten zu sehen!! Was ein Traum! Jessis Lieblingstier (neben Hunden und Alpakas 😉). Man konnte sie ganz lange beim Fressen beobachten und filmen, sie haben sich an unserer Anwesenheit gar nicht gestört.

Wenn man ca. 50 Meter vom Strand ins Meer schwimmt, finden sich dort auch noch Unterwasser-Statuen, die echt super cool sind! Aber hier herrscht extremer Massentourismus. Wir haben mehrmals versucht, dorthin zu schwimmen, aber es waren oft einfach 20-30 Leute an den Statuen, einfach viel zu voll. Andauernd hat dich wer mit Flossen getreten etc. und die Statuen hat man auch nicht vernünftig sehen können. Also haben wir den Ansturm ein bisschen abgewartet und sind spät nachmittags nochmal hin und es war so viel leerer. Wir waren nur noch knapp 8 Leute. An den Statuen sind soo viele Fische zu sehen – richtig, richtig schön. Hat uns sehr gut gefallen 🙂

Ebenfalls einige Meter vom Strand entfernt findet sich noch ein einziges intaktes Riff. Alles andere auf der Westseite von Meno ist leider einfach schon tot…dieses Riff ist wunderschön und auch hier soo viele Fische zu sehen. Wir konnten auch einfach wieder vom Strand aus losschwimmen. Aber leider war auch hier der Massentourismus: unendlich viele Booten mit unendlich vielen Touris ums Riff herum. Das war echt nicht cool. Vor allem wenn man dann noch sieht, wie soo viele mit ihren Flossen gegen die Korallen kommen oder sogar drauftreten. Ein Guide sagte auch zu seiner Schnorchelgruppe “Stand on the rock” für ein Gruppenbild – dieser Stein war mitten im Riff und die Leute sind auch gegen Korallen gekommen. Das hat uns unfassbar wütend gemacht. Wir sind ehrlich, wir glauben kaum, dass dieses Riff noch lange lebendig bleibt, so viel wie da täglich abging. Und es war gerade mal Nebensaison..Ziemlich traurig irgendwie. 🙁

Unsere Unterkünfte

Wir haben auf der Insel einmal die Unterkunft gewechselt. Am Anfang waren wir in einer super süßen Hütte mit Hängematte, perfekt zum entspannen. Unsere zweite Unterkunft war dann wirklich wie ein Honeymoon: Villa mit Privatpool – absoluter Luxus. Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, war es mit ca. 65 Euro die Nacht noch relativ günstig.

Diese 11 Tage auf Gili Meno haben uns soo gut getan und waren wirklich erholsam. Und nach dieser Zeit hatten wir auch wieder Lust, Neues zu sehen und zu entdecken.🙂

Aber es gibt natürlich auch negative Seiten im Paradies: Der oben beschrieben Massentourismus ist echt krass, und man sieht am Strand und im Inselinneren schon Müll. Es sind zwar keine Müllberge, aber es ist auch nicht wenig. Ist natürlich auch ein Nachteil des Tourismus, und ja, wir sind auch Teil des Problems. Die Insel ist relativ klein und die Wasser- und Stromversorgung ist schwierig. Da Wasser so knapp ist nutzen die meisten Unterkünfte aufbereitetes Salzwasser für die Duschen etc., andere Unterkünfte lassen sich Wasser per Boot von Lombok liefern. Von einem Einheimischen haben wir erfahren, dass der Müll einfach ein riesiges Problem ist, halt viel zu viel. Immer wieder wird auf der Insel Müll verbrannt (wir haben uns am Anfang noch gewundert wo die ganzen Feuer und der Gestank herkommen), und einiges wird nach Lombok geliefert und dort weiterverarbeitet. Und obwohl es jetzt schon so viele Probleme damit gibt, werden an jeder Ecke auf Meno neue Unterkünfte gebaut – egal wo man langlief, man hat Baustellen gesehen. Das regt schon zum nachdenken an…

Insgesamt ist Gili Meno aber wirklich ein Paradies für Ruhesuchende. Das es auch Negativ-Seiten gibt, war uns von vornherein klar, denn man darf nicht vergessen, dass man sich in Indonesien befindet. Wir würden definitiv wiederkommen 🙂

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