Fazit unserer Weltreise – so waren die 7 Monate
verfasst von Jessi & Dami
200 Tage, 10 Länder, 4 Kontinente. Wow, das war ganz schön viel 😃Aber es war so wunderschön! Wir sind seit Mitte August wieder in Deutschland und haben jetzt einige Wochen gebraucht, um wieder im Alltag anzukommen. Es ist irgendwie so verrückt, dass die Reise nun vorbei ist und hat echt gedauert, bis wir alles verarbeitet haben. Auch heute noch, knapp 2 Monate nach Rückkehr, sind wir mit Bilder sichten etc. beschäftigt 😃Auch wenn alles schon gefühlt wieder so lange her ist, möchten wir noch einmal ein Fazit zu unserer Weltreise schreiben.
Was waren unsere Highlights?
Jessi
- Indonesien. Dieses Land hat sich so in mein Herz geschlichen und das, obwohl es am Anfang gar nicht auf unserer Reiseziel-Liste stand. Indonesien habe ich oft einfach mit Bali und Over-Tourism verbunden. Aber Indonesien ist SO VIEL MEHR als nur Bali. Wir haben dort 6,5 Wochen verbracht und waren auf 5 Inseln und eines hat sich überall durchgezogen: Die Menschen sind so unfassbar freundlich und hilfsbereit. Und sie wirken so echt und authentisch. Das habe ich in den anderen Ländern selten so wahrgenommen wie dort. Auch außerhalb der Touri-Gebiete empfanden wir die Menschen als sehr herzlich, selbst wenn dort oft kein Englisch verstanden wird und die Kommunikation etwas schwierig war 😀 Wir haben uns überall wohl und empfangen gefühlt und hatten nicht einmal ein Gefühl von Unsicherheit. Ich könnte jetzt hier noch so viel mehr schreiben, aber es soll ja nicht noch ein Beitrag nur über Indonesien werden. Also wenns dich interessiert, lies dir gerne unsere Beiträge zu Indonesien durch 🙂
- Neuseeland. Dieses Land stand schon ewig auf meiner Bucketlist. Vor allem die Südinsel hat es mir echt angetan. Die Landschaft ist einfach ein Traum und wunderschön. Ich war noch nie so weit von Deutschland entfernt und hatte auch wirklich das Gefühl, am anderen Ende der Welt zu sein. Gerade die Südinsel ist auch relativ wenig bewohnt und die wenige Zivilisation war einfach toll. Ich würde SOFORT wiederkommen.
- Japan. Witzig, dass ich am Anfang gar nicht nach Japan wollte und es jetzt zu meinen Top-3-Ländern gehört 😃 Es ist einfach eine so andere und verrückte Welt dort. Überall gibt’s etwas zu entdecken und es hat mich wirklich umgehauen. Zudem ist es dort so sauber und ruhig, trotz der vielen Menschen. In der Bahn wird nicht geredet, alle halten sich an Regeln usw. Auch die Kultur fand ich sehr faszinierend und ich habe es geliebt, die Tempel und Schreine zu besuchen.
- So viele Bilderbuch-Momente und Begegnungen mit Tieren. Auf der ganzen Reise hatten wir wunderschöne Momente und tolle Tier-Begegnungen. Der Blick von oben aufs Great Barrier Riff in Australien hat sich so sehr eingebrannt und ich denke so gerne daran zurück. Oder die traumhaften Seen in den Nationalparks von Kanada. Wir haben so viele Tiere in freier Wildbahn sehen und erleben dürfen: Orang-Utans auf Sumatra, Faultiere in Costa Rica, Koalas in Australien, Schildkröten und Nemos in Indonesien, Löwen, Nashörner, Elefanten und Giraffen in Südafrika, Wale in Neuseeland, Bären in Kanada…das war alles einfach unbeschreiblich schön!!!
Dami
Ich kann gar nicht genau sagen, was mir am besten gefallen hat. Deswegen gibt’s einfach drei Sachen ohne Reihenfolge.
- Neuseeland: Wenn man, wie ich, auf dem flachen Land aufgewachsen ist, kann man sich an Bergen gar nicht satt sehen. Gerade auf der Südinsel Neuseelands hat es mir deswegen super gut gefallen. Kleine Städte und überall hohe Berge drum herum. Der Vibe in Queenstown war wirklich einzigartig. Alle waren sehr entspannt und wirkten entschleunigt. Dadurch, dass dort nicht ganz so viele Menschen wohnen, ist die Lichtverschmutzung sehr gering und man kann nachts deutlich die Milchstraße sehen.
- Japan: Japan ist wirklich eine ganz andere Welt. So schön verrückt und bunt aber dennoch sehr traditionell. Ich finde es so faszinierend, dass Gachapon, Greifarm Automaten, Spielos und Anime an jeder Ecke zu finden sind und es einfach dazugehört – egal in welchem Alter. Egal ob Kinder oder Senioren, alle schmeißen gerne ein paar Yen in einen Automaten für ein kleines Gimmick.Im Kontrast dazu gehören die großen Tempel und Schreine, die man überall findet.
- Kanada: Als wir die Reise geplant haben, stand für mich eins von Anfang an fest: ein Stopp muss Kanada sein (und Japan). Ich wollte schon immer dorthin , um mir einen der Nationalparks anzusehen. Genauso wie ein Hockeyspiel in der NHL, leider war zurzeit die Saison Pause. Mal abgesehen von den Städten , die mir persönlich jetzt nicht so gefallen haben, waren die Nationalparks ein absoluter Traum. Berge, Seen und Bären. Die Atmosphäre an den türkisfarbenen Seen ist einfach atemberaubend.
Was war unser schönster Moment auf der Reise?
Jessi: Schwierig, einen Moment festzulegen, aber: Schnorcheln mit Schildis auf Gili Meno. Schildkröten gehören zu meinen Lieblingstieren und ihnen so nah sein zu können war einfach wunderschön.
Dami: Die Safari im Krüger Nationalpark. Die Tiere zu sehen, die man sonst nur im Zoo oder Fernsehen sehen kann, war wirklich beeindruckend.
Unsere größten Learnings
- Wir sind unendlich privilegiert. Nicht nur, weil wir diese Reise gemacht haben.Nein, wir, in Deutschland lebend, sind einfach generell sehr privilegiert. Nichts, was man nicht vorher schon wusste. Und trotzdem wurden wir damit auf der Reise immer wieder konfrontiert. Menschen in anderen Kulturen müssen sich um ihre Familie kümmern, Urlaub machen oder sich selbst verwirklichen, ist gar nicht oder kaum möglich. Auch wurden wir ganz oft darauf angesprochen, dass es ja ziemlich vorteilhaft sei, dass wir innerhalb der EU ohne Visa etc. in die EU-Länder reisen können. Dass wir diese Freiheit überhaupt haben. Das hat dann übrigens bei uns dazu geführt, dass wir gemerkt haben: machen wir irgendwie zu wenig, lass uns mal mehr von Europa entdecken. 🙂
- In anderen Kulturen geht es mehr ums Miteinander. In Deutschland haben wir oft den Eindruck, dass es um höher, schneller, weiter geht. Jeder für sich. Ist natürlich nur unser persönlicher Eindruck. In anderen Kulturen hatten wir den Eindruck, es geht mehr ums Miteinander: Um die Familie, um die Nachbarschaft, jeder unterstützt und hilft sich. Das fanden wir extrem beeindruckend. Auf Bali gibt es z.B. kaum wohnungslose Menschen, weil sie von der Familie aufgefangen werden. Auch wirken die Menschen oft einfach zufrieden mit dem, was sie haben und wir hatten den Eindruck, dass in anderen Kulturen häufig mehr im “Hier und Jetzt” gelebt und sich weniger Sorgen um die Zukunft gemacht wird.
- Die eigene Komfortzone regelmäßig zu verlassen ist ziemlich cool 😉 Wir haben auf der Reise so viele neue Dinge ausprobiert und uns an Sachen herangetraut, die wir vorher sicher nicht gemacht hätten. Wir haben regelmäßig unsere Ängste überwunden. Bei Jessi war es z.B. der Sprung von einem knapp 200 Meter hohen Turm in Neuseeland, bei Dami die Wanderung auf dem Lions-Head in Kapstadt, wo man ungesichert klettern musste. Das Dschungel-Trekking auf Sumatra hat uns beide extrem über unsere Grenzen gebracht. An solche Situationen denken wir so, so gerne zurück!
- Die Welt ist wunderschön und bietet so viel zu entdecken. Wir sind so dankbar dafür, dass wir auch an untouristischen Orten waren, bevor sie irgendwann vielleicht zum Touri-Hotspot werden. Gerade in Indonesien (z.B. auf Lombok) war vieles noch sehr untouristisch. Diesen “echten” Einblick zu bekommen war traumhaft
Würden wir alles nochmal so machen?
Das wurden wir im Nachhinein ziemlich häufig gefragt. Grundsätzlich fanden wir unsere Reise ziemlich perfekt! Und es hat fast alles so funktioniert, wie wir es geplant und gedacht hatten, echt verrückt. Wir hatten mit unseren Touren, Flügen etc. einfach fast immer richtig Glück. Aber wir hatten schon ordentlich viel Programm und fast 7 Monate durchgehend unterwegs zu sein, war anstrengend. Es war definitiv kein Urlaub 😉 Wir wollten in der Zeit einfach so viel wie möglich sehen und erleben und wussten vorher, dass es anstrengend wird. Wir wollten auf unserer “Once-in-a-lifetime-Reise” so viel wie möglich unterbringen. Trotzdem würden wir es beim nächsten Mal etwas langsamer angehen lassen 🙂
Was hat uns gar nicht gefallen?
Ja, da gibt’s tatsächlich auch Sachen 🙂 Wer unseren Blog verfolgt hat weiß, dass wir uns in Malaysia nicht so wohl gefühlt haben. Auch wenn wir dort nur 5 Tage waren, würden wir dort tatsächlich erst einmal nicht nochmal hinreisen. Ähnlich in Vietnam: Wir können den Hype darum nicht so ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt. War ganz nett, aber würden wir wahrscheinlich auch nicht nochmal hinreisen 🙂
So war unsere Route
Da wir oft gefragt wurden, wann wir denn jetzt nochmal wo waren, hier ein kurzer Überblick:
- 2 Wochen in Südafrika: Kapstadt und Safari im Krüger Nationalpark
- 10 Tage in Australien: Perth und Melbourne
- 4 Wochen in Neuseeland: von Queenstown auf der Südinsel bis hoch nach Auckland auf der Nordinsel
- 4 Wochen in Australien: die Ostküste hoch von Sydney bis nach Cairns
- 6,5 Wochen in Indonesien: 5 Inseln besucht: Bali, Lombok, Gili Meno, Java, Sumatra
- 4 Tage in Singapur
- 5 Tage in Malaysia: Melaka und Kuala Lumpur
- 2 Wochen in Vietnam: Da Nang und Hanoi
- 2,5 Wochen in Japan: Osaka, Kyoto, Hiroshima und Tokyo
- 10 Tage in Kanada: Calgary und Toronto
- 2,5 Wochen in Costa Rica: Liberia, La Fortuna, Punta Uva, San José, Manuel Antonio
Und so geht dieser Lebenstraum, unsere Once-in-a-lifetime-Reise zu Ende. 200 Tage voller wunderbarer Erlebnisse und Erfahrungen. Wir lassen die weite Welt hinter uns mit einem lachenden und weinenden Auge. Das Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit – vorbei. Neue Orte entdecken, neue Menschen kennenlernen – vorbei. Aber jede Reise endet irgendwann und wir freuen uns auf ein bisschen Alltag und Routine. Faule Sonntage auf der Couch haben wir sehr vermisst 😃Tschüss weite Welt, bis hoffentlich bald…

